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Motorsport

Toyota Swiss Racing Team - Der vierte Klassensieg beim vierten Start


Beim 43. ADAC Zurich 24h-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife kam das Toyota Swiss Racing Team mit dem seriennahen GT 86 in der Klasse V3 als einziges ins Ziel und holte den Klassensieg. Grund zur Freude bereitete zudem der zweite Platz von Lexus Racing mit dem IS F CCS-R in der Klasse SP8.

Der Anspruch wird immer schwerer zu erfüllen, doch dem Toyota Swiss Racing Team gelang auch bei der vierten Teilnahme am ADAC Zurich 24h-Rennen auf der Nürburgring Nordschleife das Kunststück, als erstes Team in der Klasse V3 für Serienautos die Zielflagge zu sehen. Wie angekündigt verlief die dritte Titelverteidigung des Klassensiegs in Serie ein wenig anders als vermutet.

So gingen die vier Piloten des bewährten rot-weissen Toyota GT 86 beim Qualifikationstraining diesmal nicht auf Zeitenjagd, sondern begnügten sich im Interesse der Materialschonung mit dem Minimum an obligatorischen Qualifying-Runden. "Es ist letztlich zweitranging, ob wir beim Langstreckenklassiker hundert Meter weiter vorne in der Startaufstellung stehen", erklärt Teamchef Hannes Gautschi. "Das Rennen wird nicht in der ersten Runde gewonnen, sondern im letzten Drittel der 24 Stunden dauernden Prüfung."

Dennoch gelang Manuel Amweg aus der bekannten Schweizer Rennfahrerdynastie als Startfahrer des GT 86 mit der Nummer 196 eine fulminante Fahrt in die ersten Stunden. Dem diesmal einzigen Konkurrenten in der Klasse V3, einem weiteren Toyota GT 86 aus Belgien, nahm das Toyota Swiss Racing Team pro Runde rund eine halbe Minute ab. An der Spitze der Klasse liegend übergab Amweg an den liechtensteinischen Toyota-Garagist Thomas Lampert, als das Schicksal rund drei Stunden nach Rennbeginn erstmals zuschlug: Der Wagen rollte ohne Motorleistung aus. Nach ausserordentlichem Einsatz von Seiten des Einsatzteams Ring Racing, den Schweizer Mitarbeitern aus Safenwil und Lampert persönlich gelang innerhalb von fünf Stunden eine Motorenreparatur. Um 1 Uhr morgens ging Autojournalist Herbie Schmidt als dritter Fahrer mit dem wieder einsatzfähigen, allerdings ohne ABS und Sport-ESP funktionierenden Wagen auf Regenreifen ins Rennen. Die Fahrt auf teils ölverschmutzter und feuchter Strecke in der Nacht erwies sich als schwierig, was die hohe Zahl an Zwischenfällen auf der Nordschleife bestätigte. Auch der GT 86 des Toyota Swiss Racing Teams blieb nicht verschont und rutschte mit blockierenden Reifen beim Abschnitt Wehrseifen in die Leitplanke. Eine langsame Fahrt an die Box und eine weitere rund 30-minütige Reparatur erlaubten eine Weiterfahrt. Diese unternahm Fahrer Nummer vier, der Tessiner Autojournalist Benjiamin Albertalli, mit der gebotenen Vorsicht, da es nun, nach ursprünglich elf Runden Rückstand auf die Spitze nur noch ums Ankommen ging, denn der belgische Konkurrent schied nach Unfall vorzeitig aus.

Mit Anbrechen des Morgens kam die Sonne, und auf trockener Piste spulte das Toyota Swiss Racing Team nun routinemässig sein Programm ab, der Wechsel der vier Piloten im Turnus funktionierte problemlos. Die Crew von Ring Racing absolvierte die geplanten Revisionen und Wechsel wichtiger Verschleissteile planmässig, die Fahrer fuhren ansprechende Rundenzeiten und vermieden unnötige Risiken auf der immer wieder durch Unfälle und Ölspuren erschwerten Eifelpiste.

So gelang Thomas Lampert, der sich durch seinen persönlichen Effort bei der Motorenreparatur den Schlussturn mehr als verdient hatte, eine weitgehend problemlose und hoch emotionale Fahrt ins Ziel als Klassensieger der V3 und Platz 102 insgesamt nach 24 Stunden Berg- und Talfahrt mit dem Toyota GT 86 in einer der grössten motorsportlichen Herausforderungen, die es heute noch gibt.

"Unser vierter Klassensieg bei der vierten Teilnahme freut uns ganz besonders", sagt Teamchef Gautschi. "Denn durch die Reparaturen und die kurze Unfallpause waren wir vor allem in der Nacht stark gefordert. Unser Dank gilt allen Piloten, die unter schwierigen Bedingungen einen tollen Job gemacht haben und das Fahrzeug sicher ins Ziel bringen konnten, sowie dem unermüdlichen und professionellen Einsatz des gesamten Ring Racing und Toyota Swiss Racing Teams."

Doppelten Grund zur Freude gab es, da auch der von Lexus Racing eingesetzte Lexus IS F CCS-R mit den beiden Fahrzeugbesitzern und Stammpiloten Helmut und Horst Baumann und den beiden Schweizer Fahrern Lorenz Frey und Fredy Barth von Emil Frey Racing das Ziel erreichte. Nach einer fulminanten Aufholjagd stiess das Team auf den hervorragenden zweiten Platz in der Klasse SP8 gegen die Konkurrenz von BMW und Aston Martin vor. „Dies ist nach den Klassensiegen in der VLN in den Jahren 2013 und 2014 der dritte ganz grosse Erfolg des IS F auf der Nordschleife, und der ist nach dem unglücklichen kollisionsbedingten Ausscheiden im Vorjahr besonders verdient.